Warum Intervallfasten? Diese Frage haben wir uns Anfang 2015 auch gestellt. Fangen wir mit den Grundlagen an: Was ist Intervallfasten? Intervallfasten ist eine Ernährungsform, bei der zwischen Essen und Fasten abgewechselt wird. Eine genaue Intervallfasten Anleitung findet ihr auch auf unserer Seite (siehe Artikel „Wie funktioniert Intervallfasten?“.
In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf die wissenschaftlichen Ergebnissen der Vorteile des Intervallfastens. Unsere persönlichen Erfahrungen mit Intervallfasten haben wir in einem separaten Artikel festgehalten. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass diese Ernährungsweise zahlreiche positive Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit hat. Die folgenden zehn gesundheitlichen Vorteile des Intervallfastens (auch Kurzzeitfasten und intermittierendes Fasten genannt) basieren alle auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, und natürlich wollen wir sie dir nicht vorenthalten.
Warum Intervallfasten? Hier sind die Gründe….
Positive Wirkung auf Zellen, Gene und Hormone
Bei einer längeren Phase ohne Nahrungszufuhr (also fasten) spielen sich im Körper verschiedene Prozesse ab. So werden im Körper beispielsweise Zellreparaturprozesse gestartet und der Hormonspiegel wird verändert, um leichteren Zugang zu gespeichertem Körperfett zu bekommen. Dies sind nur einige der wichtigsten Vorteile des Intervallfastens:
- Der Insulinspiegel sinkt, wodurch dein Körper mehr Fett verbrennt.
- Dein Somatropinspiegel steigt um das bis zu Fünffache. Das Wachstumshormon führt zu einer gesteigerten Fettverbrennung und zu schnellerem Muskelwachstum in deinem Körper.
- In deinem Körper werden Zellreparaturprozesse eingeleitet und Abfälle aus deinen Körperzellen abtransportiert.
- In deinen Genen und Molekülen kommt es zu positiven Veränderungen, die möglicherweise vor Krankheiten schützen und das Leben verlängern.
Hilft beim Abnehmen
Viele Menschen starten mit dem Intervallfasten, um abzunehmen. Dies gelingt sogar auf doppelte Weise: Einerseits wird durch den Verzicht auf Mahlzeiten deine Kalorienzufuhr verringert und andererseits wird deine Fettverbrennung angekurbelt (siehe Punkt 1).
Einer Studie zufolge kann Intervallfasten je nach Dauer das Körpergewicht um drei bis acht Prozent verringern. Genauso wichtig: Die Probanden der Studie verloren zwischen vier und sieben Prozent ihres Bauchumfangs. Ein dicker Bauch weist auf viel Unterbauchfett hin, das die inneren Organe belastet und zu Erkrankungen führt. Die Reduzierung deines Bauchumfangs ist daher mindestens so wichtig für dich wie das Abnehmen an sich.
Du willst dein Gewicht mit Intervallfasten reduzieren? Dann schau bei unseren Erfahrungsberichten vorbei, dann erfährst du mehr über Intervallfasten und Abnehmen.
Kann Insulinresistenzen senken
Diabetes Typ 2 hat sich zu einer der größten Volkskrankheiten überhaupt entwickelt. Diabetes bedeutet, dass der Körper eine Resistenz gegen Insulin entwickelt hat. Dies führt zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel. Teil der Diabetesbehandlung ist daher eine Senkung der Insulinresistenz.
Studien haben gezeigt, dass Intervallfasten dazu beitragen kann, die Insulinresistenz um bis zu 31% Prozent zu senken. Der Blutzuckerspiegel sank parallel dazu ebenfalls um drei bis sechs Prozent. Allerdings gelten diese Ergebnisse vor allem für Männer. Bei Frauen zeigte sich, dass der Blutzuckerspiegel nach 22-tägigem intermittierenden Fasten sogar höher lag.
Mehr Infos hierzu findest du in unserem detaillierten Artikel: Intervallfasten und Diabetes
Wirkt entzündungshemmend
Warum Intervallfasten entzündungshemmend wirkt? Ganz einfach. Oxidativer Stress ist eine Störung im Stoffwechsel, die zu einer Schädigung der Zellen führt. Sind die Zellen dauerhaft oxidativem Stress ausgesetzt, kommt es zu vorzeitigen Alterungserscheinungen und zu chronischen Erkrankungen. Auslöser sind sogenannte freie Radikale, eine bestimmte Art von Molekülen, die andere Moleküle negativ beeinflussen.
Studien haben gezeigt, dass intermittierendes Fasten die Widerstandskräfte des Körpers gegen die freien Radikalen stärkt und so oxidativen Stress und damit verbundene Entzündungen reduzieren kann. Ein guter Grund auch für dich, warum Intervallfasten mal ausprobiert werden sollte ; )
Intervallfasten hält jung und gesund
Herzkrankheiten sind weltweit die Todesursache Nummer Eins. Diverse Risikofaktoren können eine ernsthafte Herzerkrankung begünstigen. Es hat sich allerdings gezeigt, dass intermittierendes Fasten einen positiven Einfluss auf verschiedene Risikofaktoren hat, darunter auf den Blutdruck, den Blutzuckerspiegel und den Cholesterinspiegel.
Hierzu ist einschränkend zu sagen, dass die Studienergebnisse auf Studien mit Tieren beruhen. Ob diese positiven Einflüsse auch beim Menschen eine Rolle spielen können, muss erst noch erforscht werden.
Positive Wirkung auf die körpereigenen Zellen
Wie bereits in Punkt 1 erwähnt, leitet der Körper beim Fasten spezielle Reparaturprozesse für die Zellen ein. Dazu gehört die sogenannte Autophagie (auch Autophagozytose genannt), bei der die Körperzellen „Abfälle“ abbauen, mit denen sie nichts anfangen können. Zu diesen Abfällen gehören zerstörte oder falsch funktionierende Proteine, aber auch Bakterien und Viren. Eine verstärkte Autophagie kann möglicherweise gegen verschiedene Krankheiten wie Krebs und Alzheimer schützen.
Es sind inzwischen diverse Intervallfasten Studien durchgeführt worden. Hier findet ihr eine Übersicht über die aktuellsten Studienergebnisse.
Schutz vor Krebs
Krebs gehört zu den größten Schreckgespenstern der Menschheit. Unkontrolliertes Zellwachstum führt zu Tumoren, die noch immer häufig töten. Erste Studien mit Tieren haben gezeigt, dass die beim Fasten in Gang gesetzten Stoffwechselprozesse möglicherweise das Krebsrisiko senken können. In einer Studie zeigte sich außerdem, dass Fasten die Nebenwirkungen einer Chemotherapie reduzieren konnte.
Da wir dieses Thema als wichtig erachten, haben wir einen ausführlichen Artikel über Intervallfasten und Krebs geschrieben.
Positive Wirkung auf das Gehirn
Warum Intervallfasten eine positive Wirkung auf das Gehirn hat? Das haben wir uns zu Beginn auch gefragt. Was gut für den Körper ist, ist häufig auch gut fürs Gehirn. Dies umfasst einige der bereits genannten Punkte wie die Reduzierung von oxidativem Stress, ein niedrigerer Blutzuckerspiegel und die Vermeidung von Entzündungen.
In Studien mit Ratten wurde festgestellt, dass intermittierendes Fasten das Wachstum neuer Nervenzellen stimulierte, was sich positiv auf die Gehirnfunktion auswirken kann. Weiterhin wird die Ausschüttung des Hormons BDNF (Brain-Derived Neurotrophic Factor) stimuliert. Ein Mangel an BDNF wird mit Depressionen und anderen mentalen Problemen in Zusammenhang gebracht.
Nicht zuletzt zeigten Tierversuche, dass Intervallfasten vor Gehirnschäden in Folge von Schlaganfällen schützen kann. Ein weiterer Ansatz, warum Intervallfasten auch interessant für dich sein könnte.
Schutz vor Alzheimer – weiterer Vorteil des Intervallfastens
Alzheimer ist die am weitesten verbreitete Demenzkrankheit der Welt. Bislang konnten noch keine Therapien zur Heilung entwickelt werden, so dass Vorbeugen besonders wichtig ist.
Eine Studie stellte fest, dass Veränderungen in der Lebensweise, zu denen auch tägliches Fasten gehörte, die Alzheimer-Symptome bei 9 von 10 Patienten verbessern konnten.
In Experimenten mit Ratten zeigte sich, dass Intervallfasten den Ausbruch von Alzheimer verzögern oder die Symptome lindern kann. Auch bei der Behandlung anderer neurodegenerativer Erkrankungen wie Parkinson und Huntington zeigten sich hoffnungsvolle Signale. Allerdings fehlen hier noch aussagekräftige Studien mit menschlichen Probanden.
Darüber hinaus kann man mit Intervallfasten bei Multipler Sklerose die Symptome mindern.
Lebensverlängernde Wirkung
Besonders spannend ist die Tatsache, dass Intervallfasten möglicherweise eine lebensverlängernde Wirkung hat. Allerdings wurden auch hier bislang nur Experimente mit Ratten durchgeführt. In einer Studie lebten Ratten, die jeden zweiten Tag fasteten bis zu 83% länger als Ratten, die nicht fasteten. Im Hinblick darauf, dass sich intermittierendes Fasten positiv auf den Stoffwechsel und auf diverse gesundheitliche Marker auswirkt, liegt die Vermutung nahe, dass es zu einem längeren Leben beitragen könnte.
Du hast Interesse bekommen? Dann schau dir hier einfach unser Intervallfasten Anleitung an.
Warum Intervallfasten? Das ist eine berechtigte Frage! Welche Vorteile des Intervallfastens seht ihr? Wir freuen uns über euer Feedback über die Kommentarfunktion…