Wir werden öfters gefragt, ob Intervallfasten für Frauen überhaupt geeignet ist. Aufgrund eigener jahrelanger Erfahrung wissen wir, dass Intervallfasten (auch Kurzzeitfasten oder intermittierendes Fasten genannt) und Frauen sehr gut zusammen passen. Aber warum genau sind wir so überzeugt davon?
Allgemein gesagt helfen zyklisch abwechselnde Essens- und Fastenphasen jedem, von den Fettreserven zu leben. Auf diese Weise nehmen wir durch das Intervallfasten gesund ab und können dann auch unser Gewicht später problemlos halten. Bereits kurze Fastenfenster von mehreren Stunden haben sowohl bei Männern als auch bei Frauen einen großen Effekt auf Gewicht und Gesundheit. Welche unterschiedlichen Methoden es gibt, dass findest du in unserer Intervallfasten Anleitung.
Aber nun zum eigentlichen Kern wieder zurück: Warum glauben wir, dass insbesondere für Frauen Intervallfasten ein äußerst gewinnbringendes Ernährungskonzept ist?
Aus verschiedenen Gründen:
- Alltagstauglichkeit
- Familientauglichkeit
- Du kannst erfolgreich abnehmen
- Viele gesundheitliche Gründe, warum Intervallfasten gut für dich ist. Schau für weitere Infos gerne weiter auf unseren Seiten : )
Für welche Frauen ist Intervallfasten besonders geeignet?
Frauen,…
- … die ein turbulentes Arbeits- und/oder Familienleben haben und nach einem einfachen und flexiblen Weg suchen, Pfunde zu verlieren.
- … die es Leid sind, ständig Punkte oder Kalorien zu zählen.
- … denen es im Alltag an Energie fehlt und sich mehr Fokus wünschen.
- … die unter Heißhungerattacken und Gelüsten leiden.
- … die ihrem Körper einmal eine Auszeit geben möchten und von den zahlreichen gesundheitlichen Vorteilen profitieren wollen.
- … die die Nase voll haben von FDH und sich zu den Mahlzeiten gerne satt essen, ohne Einschränkungen, ohne Verzicht.
Die Bandbreite an Frauen, für die Intervallfasten ein tolles Ernährungskonzept ist, ist denkbar breit. Von Studentinnen über Familienmamis bis hin zu Rentnerinnen – Intervallfasten hat sich für Frauen in nahezu jedem Lebensabschnitt als tolles Abnehmprogramm erwiesen.
Aber es gibt auch Ausnahmen…
Nur während der Schwangerschaft und Stillzeit sollten Frauen auf das Fasten verzichten. In der Schwangerschaft spielt eine gesunde, ausgewogene Ernährung und eine zuverlässige, konstante Nährstoffversorgung eine wichtige Rolle für das heranwachsende Baby.
Viele Frauen sind in der Stillzeit unzufrieden und wünschen sich, den Kampf gegen lästige Babypfunde am besten sofort zu beginnen. Gedulde dich bitte noch ein wenig und stelle deine eigenen Bedürfnisse nicht über die deines Kindes. In der Stillzeit benötigt der weibliche Körper eine Extraportion Kalorien ebenso wie bestimmte Nährstoffe, um die nahrhafte Muttermilch zu bilden.
Intervallfasten – alltagstauglich und familienkompatibel
Unter der Woche ist es kinderleicht zu integrieren
Frauen stehen häufig vor der Herausforderung, dass sie ein paar Pfunde verlieren möchten, der Rest der Familie aber normal essen möchte. Hier sind die üblichen Diäten wie bspw. Kohlsuppendiäten weder alltagstauglich noch besonders familienkompatibel. Intervallfasten bringt für viele Frauen erhebliche Vorteile mit sich. Es ist gerade die 16:8-Methode, die sich prima mit dem Berufs- und Familienalltag verbinden lässt. Dies ist für den langfristigen Erfolg der Ernährungsumstellung von zentraler Bedeutung.
Denn beim 16:8 Intervallfasten beginnt der Start in den Tag wie gewohnt mit einer Tasse Tee oder Kaffee (ohne Zucker). Bis zum Mittagessen wird gefastet. Dies lässt sich – zumindest unter der Woche – gut mit dem Familien- und Berufsalltag verbinden. Ab dem Mittagessen ist alles wie gehabt. Keine Einschränkungen, kein exotisches Superfood, kein Verzicht und vor allem keine einseitigen Kohlsuppen. Auch das Abendessen kann man gemütlich im Kreise der Familie einnehmen. Wenn die Kinder dann ab 19 oder 20 Uhr im Bett sind, beginnt die Fastenzeit wieder.
Und am Wochenende?
Möchte man den gemeinsamen Familien-Brunch am Wochenende nicht missen, verlegt man das Fastenfenster einfach auf die Abendstunden. Alternativ beschränkt man die Fastenzeit am Wochenende auf 12 oder 14 Stunden. Eventuell wird der Abnehmprozess dann natürlich etwas entschleunigt.
Die 16:8-Methode bietet damit alle Voraussetzungen, um das Intervallfasten auch langfristig in den Familienalltag zu integrieren. Hat man sich einmal an den neuen Rhythmus gewöhnt, ist es ein Konzept, das alle Freiheiten bietet, um es nachhaltig zu verfolgen. Dabei hat man zu keiner Zeit das Gefühl, auf etwas verzichten zu müssen. Statt Punkte oder Kalorien zu zählen, schaut man einfach nur auf die Uhr. Bis auf die zeitliche Einschränkung der Essenszeiten gibt es keine Verbote beim Intervallfasten. Das ist das Schöne, dass es so insbesondere für Frauen alltags- und familienkompatibel ist.
Hormone und deren Einfluss auf Frauen
Endlos viele Kalauer haben sich schon daran abgearbeitet, dass Hormone einen größeren Einfluss auf den Körper und das Wohlbefinden von Frauen haben als von Männern. In der Medizin ist die Endokrinologie die Lehre von den Hormonen: Organe und Zellen produzieren Hormone, die in die Blutbahnen abgegeben und an ihren Bestimmungsort transportiert werden. Eine der wichtigsten Transportstrecken, quasi der Super-Highway unter den körperlichen Transportwegen, ist die Hypothalamus-Hypophysen-Achse, kurz HHA.
Der Hypothalamus ist ein Teil des Gehirns, der eng mit der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) verbunden ist. Diese ist für die Regulierung des Hormonsystems mit zuständig. Unter anderem stimuliert die Hypophyse die Keimdrüsen (Gonaden), die wiederum das follikelstimulierende Hormon (FSH) und das luteinisierende Hormon (LH) produzieren. Gonaden/Keimdrüsen sind die zusammenfassenden Begriffe für die hormonproduzierenden Geschlechtsorgane, d.h. die männlichen Hoden und die weiblichen Eierstöcke. Da die weiblichen Hormone einem festen monatlichen Zyklus unterworfen sind, reagieren sie weit empfindlicher auf Störungen als männliche Hormone. Dies weiß jede Frau, bei der z.B. starker Stress zu Unregelmäßigkeiten bei der Periode geführt hat.
Fasten kann Stress für den Körper bedeuten
Auch Fasten bedeutet zunächst einmal Stress für den Körper, der auf ausbleibende Nahrung/Kalorienzufuhr mit Panik reagiert. Dadurch kann es zu Störungen in der Signalübertragung auf der HHA-Achse und im weiteren Verlauf in der Hormonproduktion der Keimdrüsen kommen. Auch andere hormonproduzierende Drüsen wie die Schilddrüse können in Mitleidenschaft gezogen werden.
Hormone steuern zahlreiche Prozesse im Körper. Wenn das Fasten die Hormone durcheinander wirbelt, kann der weibliche Körper auf vielfältige Weise reagieren. In Einzelfällen können beim Umstellungsprozess auf das Intervallfasten folgende Symptome auftreten:
- Unregelmäßigkeiten bei der Periode
- Ausbleiben der Periode
- Verminderte Fruchtbarkeit
- Verlust der Libido
- Stimmungsschwankungen
- Schilddrüsenprobleme
- Hautprobleme (Pickel, Akne etc.)
- Schlafstörungen
Diese Liste bedeutet nicht, dass eines oder mehrere dieser Symptome bei allen Frauen automatisch auftreten müssen, wenn sie Intervallfasten betreiben. Frauen sind genau wie Männer über Jahrtausende problemlos mit Nahrungsmangel fertiggeworden und auch heute haben die meisten Frauen kein Problem mit dem Intervallfasten. Die Liste dient lediglich als Hinweis auf mögliche Nebenwirkungen, auf die du zu Beginn achten solltest.
Ein persönlicher Erfahrungsbericht: Intervallfasten für Frauen
Am Anfang war der Babyspeck
Ich (Simone) habe bereits im Jahr 2015 mit dem Intervallfasten begonnen und komme bis heute ganz hervorragend mit diesem Ernährungskonzept zurecht. Begonnen habe ich mit dem Kurzzeitfasten (nur ein anderes Wort für Intervallfasten), um lästige Babypfunde loszuwerden. Ein Problem, das vermutlich viele Frauen kennen werden. Der für mich richtige Zeitpunkt war gekommen, als ich meine Zwillinge abgestillt hatte und sich zugleich das Gefühl breit gemacht hat, dass ich mich in meinem neuen Leben als Familienmami wieder verstärkt mir und einer gesunden Ernährung widmen kann.
Nach dem Motto „Alles kann, nichts muss“, habe ich die Fastenzeiten von zunächst 12 Stunden immer weiter erhöht. An manchen Tagen ging das besser, an manchen schlechter. Wichtig war mir, dass mir das neue Ernährungskonzept die notwendige Flexibilität gibt und ich auch auf Lieblingsspeisen nicht verzichten muss. An manchen Tagen habe ich auch ganz gemütlich gefrühstückt. Es kommt halt immer auf die Tagesform an und zwingen wollte ich mich zu nichts.
Im Endeffekt bin ich schließlich bei der klassischen 16:8-Methode gelandet. Abgenommen habe ich auf diese Weise 27 Kilo. Da der Abnehmprozess langsam aber stetig vor sich ging, kam auch meine Haut mit. Bis auf die üblichen Dehnungsstreifen, die vermutlich auch viele Frauen kennen, bin ich durch das Intervallfasten bei meinem Ausgangsgewicht angekommen bzw. bin sogar noch etwas darunter.
Langsam anfangen und ausprobieren
Mein Tipp: Möchtest du als Frau mit dem Intervallfasten anfangen, beobachte deinen Körper und taste dich langsam aber sicher zu der gewünschten Fastenzeit vor. Letztlich kannst nur du alleine entscheiden, ob sich ein Fastenrhythmus von 12, 14 oder 16 Stunden richtig und gut für dich anfühlt.
Eine weitere Möglichkeit kann auch sein, sich tagsüber auf drei Mahlzeiten zu beschränken und ganz bewusst auf Snacks und Zwischenmahlzeiten zu verzichten. Durch ein frühes Abendessen kann auf diese Weise relativ einfach eine Fastenzeit von 12 Stunden angestrebt werden. Vielleicht ist deine ganz individuelle Fastenmethode 14:10 oder auch die bekannte 16:8-Methode.
Wichtig ist, dass du auf deinen Körper hörst und du dich nicht ein Schema drängen lässt, dass am Ende gar nicht zu dir passt. Nur du allein kannst entscheiden, was zu dir und deinem Lebensrhythmus passt.
Wie empfehlen wir den Start von Intervallfasten für Frauen?
Unsere Empfehlung: Die 16 Fastenstunden der 16:8-Methode sind insbesondere für Frauen nicht in Stein gemeißelt. Aufgrund der zuvor genannten hormonellen Schwankungen empfehlen Ernährungswissenschaftler, dass Frauen zunächst einmal mit 14 Fastenstunden beginnen. Klappen die 14 Stunden ohne Essen gut, dehnt man die Fastenzeit Schritt für Schritt aus.
Wie bist du bisher mit Intervallfasten zurechtgekommen? Hast du positive Erfahrungen? Oder gab es doch eher Probleme oder keinen Erfolg? Teile deine Erfahrungen gerne unter diesem Post. Offene Fragen beantworten wir darüber auch gerne!